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Der seit Jahren vorgesehene Erweiterungsbau des Künstler:innenarchivs ist für Brauweiler vom Tisch: LVR kündigt zugesagte Finanzierung auf


Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat der Stiftung Kunstfonds Anfang Oktober überraschend mitgeteilt, dass er die Erweiterung des Künstler:innenarchivs um weitere Depots und einen öffentlich zugänglichen Schauraum nicht weiter verfolgen wird. Die Entscheidung hierzu sei einstimmig in der letzten Sitzung des LVR-Landschaftsausschusses getroffen worden. 

Mit dem Wegfall der Finanzierung durch den LVR, welche durch erhebliche Mittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen aufgestockt worden wäre, ist der Ausbau des Künstler:innenarchivs auf dem Abteigelände in Brauweiler nicht mehr realisierbar. 

Vorstand und Stiftungsrat der Stiftung Kunstfonds werden nun mit der Suche nach alternativen Standorten für ein geeignetes Schaudepot beginnen. Das bestehende Künstler:innenarchiv in Brauweiler wird seinen Aufgaben als geschlossenes Facharchiv für künstlerische Vor- und Nachlässe weiterhin nachgehen. 

Das Künstler:innenarchiv wurde 2010 von der Stiftung Kunstfonds als bundesweites Modellprojekt für künstlerische Vor- und Nachlässe mit finanzieller Unterstützung von LVR und Land Nordrhein-Westfalen gegründet. Den Betrieb finanziert seit 2016 der Bund über die Stiftung Kunstfonds. Der Erweiterungsbau war von Beginn an Teil der Planung und sollte das anfangs nur der Fachöffentlichkeit verfügbare Archiv einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. 

Das Archiv beherbergt derzeit über 40 herausragende künstlerische Œuvres, erhält sie für restauratorische wie kunsthistorische Forschung und sorgt u. a. durch Leihgaben für ihre öffentliche Zugänglichkeit. Es ist ein Zentrum zum Thema künstlerische Vor- und Nachlässe für Künstler:innen, Erben, Nachlassverwaltungen, Restaurator:innen, Sammler:innen, Vereine und Stiftungen. Es ist Wissensspeicher, Anschauungsmodell, Beratungsinstitut, Zeitkapsel und Diskursplattform, ein Drehkreuz zum Kunsterbe der Zukunft.

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