Erich Lütkenhaus
Erich Lütkenhaus (1924 Dülmen - 2010 Hamm) studierte in den 1950er Jahren an der Werkkunstschule in Dortmund und arbeitete anschließend als Volontär in der Werkstatt für Glasmalerei und Mosaik Wilhelm Derix in Düsseldorf. Die dort produzierten großformatigen Glasfenster von Georg Meistermann und die persönliche Bekanntschaft mit ihm beeinflussten seine spätere Entwicklung in Richtung einer abstrakten Formensprache.
Von 1963 bis 1964 war er Mitglied der »Groupe des Aluchromistes Belges«, die oxidiertes Aluminium als Malgrund wählten. In dieser Zeit übertrug er durch die Schriften C. G. Jungs inspirierte archetypische Darstellungen auf Aluminium. Ab den 1970er Jahren reduzierte er seine Zeichnungen, Prägedrucke, Plastiken und raumbezogenen Installationen auf elementare Formen. Eisenkuben, Holzkugeln und verrostete Eisenplatten, oft in seriellen Anordnungen, definieren und strukturieren die Fläche und den Raum. Sie versinnbildlichen seine Suche nach der Gesetzmäßigkeit konkreter Formen. Während seine Prägedrucke eine kontemplative Betrachtung erfordern, reagieren seine raumgreifenden Installationen häufig auf Interaktionen mit dem Betrachter, in denen das Ordnungsgefüge geändert wird. Die aktuelle Kunstgeschichtsschreibung reiht den Künstler wegen seiner konstruktiv-systematischen Arbeitsweise überwiegend in die Tradition der konkreten Kunst ein.
Neben seinem künstlerischen Werk war die Vermittlung eines intensiven deutsch-polnischen Künstleraustausches mit der heutigen Partnerstadt Kalisz und der Sommerakademie der Stadt Hamm ein besonderer Verdienst von Erich Lütkenhaus, deren Leitung er von 1994 bis 2002 innehatte. 2001 erhielt er dafür das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
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