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"Heute, heute, nur nicht morgen...Wie entsteht unser Kunsterbe?"

Nachbericht zur Fachkonferenz der Stiftung Kunstfonds in Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin am 13. Mai 2022

Blick in den Veranstaltungsraum. Foto: gezett
Foto: gezett

Volles Haus am Hanseatenweg: Das Studiofoyer der Akademie der Künste war am 13. Mai 2022 bis auf den letzten Platz besetzt. Viele bildende Künstler:innen, aber auch Vertreter:innen von Nachlässen, aus Kunstmarkt und Kunstwissenschaft waren gekommen, um gemeinsam über das Kunsterbe von morgen zu diskutieren.

Wer bestimmt, welche Kunstwerke für Folgegenerationen bewahrt werden? Welche Kriterien werden angesichts der Fülle an Kunst einerseits und übervoller Depots andererseits angesetzt und wer legt diese fest? Und welche Verantwortung tragen Kunstschaffende in diesem Prozess wie auch für den eigenen Nachlass?

Mit diesen Leitfragen beschäftigte sich die Fachkonferenz. Gefragt waren künstlerische Ideen, Anregungen und Gedanken, die in Kurzstatements vorgetragen wurden und unterschiedlichste Impulse für die Diskussion in großer Runde boten.

So fragte Nanne Meyer das Forum, in welchem Maß man die Folgegeneration überhaupt mit der eigenen Kunst belasten sollte, denn jüngere Künstler:innen brauchen Luft für Neues und der „Blick zurück auf das Jetzt“ darf keine Zumutung werden. Auch Jörg Sasse sah die Produzent:innen in der Verantwortung und plädiert für einen „ausgewählten Vorlass“, der Relevantes einschließt und Überflüssiges entsorgt. Bjørn Melhus erinnerte die geringe Haltbarkeit technischer Formate der digitalen Kunst und die Unwägbarkeiten der Cloud. Katharina Grosse berichtete von der von ihr gegründeten Stiftung Wunderblock, die über die eigene Werkpflege hinaus zu Themen der Malerei forschend und fördernd aktiv ist.

Susanne Titz, Museum Abteiberg, und Gerrit Friese, Galerist, appellierten an die Künstler:innen, zu Lebzeiten präzise konzeptuelle wie technische Handlungsanweisungen zu geben und klare rechtliche Entscheidungen zu treffen.

Darüber hinaus gab es Statements von Lutz Dammbeck, Künstler, Tatjana Doll, Künstlerin, Else Gabriel, Künstlerin, Werner Heegewaldt, Archiv Akademie der Künste, Sabrina Hohmann, Künstlerin/ Nachlass Andreas von Weizsäcker, Karin Lingl, Stiftung Kunstfonds, und Georg Winter, Künstler. Karin Sander, Direktorin der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste, und Monika Brandmeier, Vorstandssprecherin Stiftung Kunstfonds, eröffneten die Veranstaltung.

Dass die Diskussion auf Augenhöhe stattfand, lag nicht zuletzt am ungewohnten Format: Es gab weder Podium noch Bühne, sondern vier einander zugewandte Sitzreihen, Moderation und Impulsstatements fanden an wechselnden Standorten statt. Beiträge und Zurufe aus dem Publikum konnten von den Moderatoren Bogomir Ecker, Künstler, und Julia Voss, Kuratorin und Kunsthistorikerin, direkt aufgegriffen und integriert werden.

Drei Aspekte wurden in den Beiträgen und der Diskussion schnell deutlich. Erstens: Sich dem Zukunftsthema Kunsterbe ernsthaft und nachhaltig anzunehmen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Zeit und Geld beansprucht. Zweitens: Bildende Künstler:innen müssen selbst aktiv werden. Und Drittens: Patentlösungen gibt es nicht.

Und was bleibt als Fazit? Vielleicht, dass der erste Schritt gemacht ist, um das Thema wieder auf die Agenda zu setzen, nun aber viele weitere folgen müssen.

Akademie der Künste Berlin am Hanseatenweg, © gezett

Akademie der Künste Berlin am Hanseatenweg, © gezett

Karin Sander, Direktorin der Sektion Bildende Kunst der AdK Berlin, eröffnet die Veranstaltung, © gezett

Karin Sander, Direktorin der Sektion Bildende Kunst der AdK Berlin, eröffnet die Veranstaltung, © gezett

Monika Brandmeier, Vorstandssprecherin der Stiftung Kunstfonds, bei ihrem Eröffnungsstatement, © gezett

Monika Brandmeier, Vorstandssprecherin der Stiftung Kunstfonds, bei ihrem Eröffnungsstatement, © gezett

Julia Voss, Moderatorin der Veranstaltung, © gezett

Julia Voss, Moderatorin der Veranstaltung, © gezett

Bogomir Ecker, Künstler und Moderator der Veranstaltung, © gezett

Bogomir Ecker, Künstler und Moderator der Veranstaltung, © gezett

Karin Lingl, Geschäftsführung Stiftung Kunstfonds, ©gezett

Karin Lingl, Geschäftsführung Stiftung Kunstfonds, ©gezett

Mehr als 150 Gäste nahmen teil, darunter vorwiegend bildende Künstler:innen © gezett

Mehr als 150 Gäste nahmen teil, darunter vorwiegend bildende Künstler:innen © gezett

Tatjana Doll, Künstlerin, © gezett

Tatjana Doll, Künstlerin, © gezett

Lutz Dammbeck, Künstler, © gezett

Lutz Dammbeck, Künstler, © gezett

Katharina Grosse, ©gezett

Katharina Grosse, ©gezett

Bjørn Melhus, Künstler und Vorstand Stiftung Kunstfonds, © gezett

Bjørn Melhus, Künstler und Vorstand Stiftung Kunstfonds, © gezett

Werner Heegewaldt, Direktor Archiv AdK, Berlin, © gezett

Werner Heegewaldt, Direktor Archiv AdK, Berlin, © gezett

Else Gabriel, Künstlerin, © gezett

Else Gabriel, Künstlerin, © gezett

Nanne Meyer, Künstlerin, © gezett

Nanne Meyer, Künstlerin, © gezett

Impression © gezett

Klaus Gerrit Friese, Galerist, © gezett

Klaus Gerrit Friese, Galerist, © gezett

Jörg Sasse, Künstler, © gezett

Jörg Sasse, Künstler, © gezett

Susanne Titz, Direktorin Museum Abteiberg Mönchengladbach, © gezett

Susanne Titz, Direktorin Museum Abteiberg Mönchengladbach, © gezett

Georg Winter, Künstler, © gezett

Georg Winter, Künstler, © gezett

Diskussion im Anschluss, © gezett

Diskussion im Anschluss, © gezett

Impression © gezett

Impression © gezett

Impression © gezett

Impression © gezett

Impression © gezett

Impression © gezett

Impression © gezett