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Kunsterbe der Zukunft

Kunstwerke als Zeitzeugen

Kunstwerke sind Quellen, Kommentare und Zeugen unserer Zeit, sie sind Teil unseres kulturellen Erbes und Vermächtnisses. Sie leben von der öffentlichen Wahrnehmung und dem gesellschaftlichen Diskurs: Werden sie nicht gesehen, studiert und erforscht, verlieren sie ihre Bekanntheit und ihre historische Aussage geht verloren. Nicht selten drohen deshalb wichtige Positionen, vor allem der jüngeren Kunstgeschichte, zu verschwinden.

Doch wer entscheidet, welche Kunst bleibt? Wer bestimmt das Kunsterbe, das wir für zukünftige Generationen erhalten wollen, und was sind hierfür die Kriterien? Wie bewahren wir das Kunsterbe und halten es öffentlich? Mit diesen Fragen, die für bildende Künstler:innen wie auch für die Gesellschaft insgesamt von hoher Relevanz sind, beschäftigt sich die Stiftung Kunstfonds auf unterschiedlichen Ebenen:

Das Künstler:innenarchiv

Mit dem Künstler:innenarchiv in Brauweiler bei Köln setzt  der Kunstfonds ein bundesweites Modellprojekt um, in dem  Kunstwerke als kulturelles Erbe über die Schaffenszeit der Künstler:innen hinaus betreut und öffentlich gehalten werden. Zurzeit befinden sich über 40 künstlerische Vor- und Nachlässe bildender Künstler:innen im Archiv. Sie stehen Ausstellungsprojekten und der Forschung zur Verfügung. Das Archiv versteht sich gleichzeitig als agile Plattform, in der neue Visionen und Konzepte diskutiert, entwickelt und ausprobiert werden.

Darüber hinaus gibt die Stiftung Kunstfonds regelmäßig Publikationen zu Künstler:innen des Archivs sowie zum Thema „Kunsterbe der Zukunft“ heraus. So erschien 2021 das Buch "Heute, heute, nur nicht morgen...wer bestimmt unser Kunsterbe" mit Fachbeiträgen und Künstler:innenstatements. Auch Veranstaltungen werden initiiert, wie zuletzt im Mai 2022 unter dem Leitthema "Heute, heute, nur nicht morgen...Wie entsteht unser Kunsterbe?" im Rahmen einer Fachveranstaltung in der Akademie der Künste Berlin.

Werkverzeichungen als digitale Quellen

Das Förderprogramm KUNSTFONDS_Werkverzeichnung unterstützt die digitale Dokumentation künstlerischer Lebenswerke. Werkverzeichnungen bieten Künstler:innen die Gelegenheit, das eigene Werk zu sichten, zu ordnen und zu reflektieren. Darüber hinaus sind sie als Quellen unerlässlich für die Kunstwissenschaft und den Kunstmarkt. In digitaler Form bleiben sie der Nachwelt zugänglich und bilden einen weiteren Teil eines Kunsterbes der Zukunft.

Nachhaltiges Engagement

Bildende Künstler:innen können sich zudem für das Kunsterbe der Zukunft und den künstlerischen Nachwuchs engagieren, sei es mit Zustiftungen oder Schenkungen. Die Stiftung Kunstfonds berät gern zu unterschiedlichen Modellen, die passgenau nach den jeweiligen Bedarfen und Wünschen modifiziert werden können.