Ursula Burghardt
Ursula Burghardt (1928-2008) flüchtete 1936 mit ihrer Familie aus Halle / Saale nach Buenos Aires, wo sie von 1947 bis 1951 an der Escuela Superior de Bellas Artes Grafik und Malerei studierte. Während eines Aufenthalts in Paris studierte sie an der Académie de la Grande Caumière Bildhauerei bei dem Kubisten Ossip Zadkine. Zurückgekehrt nach Argentinien nahm sie an zahlreichen Ausstellungen in Südamerika teil und heiratete 1957 den deutsch-argentinischen Avantgarde-Komponisten Mauricio Kagel. Mit ihm kam sie nach Köln, wo sie zwischen 1957 und 1960 Metallbearbeitung bei Prof. Josef Jaeckel an der Werkkunstschule studierte.
Ursula Burghardt lebte und arbeitete in den 1960er und 1970er Jahren in Köln inmitten einer extrem künstlerischen und kreativen Umgebung. So greift sie in ihrem Werk Einflüsse von Fluxus und Konzeptkunst auf. Neben eigenständigen skulpturalen Werken entwarf sie in dieser Zeit auch Bühnenbilder und Installationen für Bühnen- und Filmprojekte, an denen Künstler wie Joseph Beuys, Stefan Wewerka und Dieter Roth beteiligt waren.
Ihre abstrakten Skulpturen aus Metall, Zink und Aluminium lassen Burghardts Wurzeln im Minimalismus und der experimentellen Kunstszene erkennen. Die gewählten Sujets aus dem Alltag zeigen die Spannung ihres Lebens zwischen bürgerlichen Konventionen und neuen, künstlerischen Ansätzen auf. Neben Metall-Objekten entstanden auch Skulpturen aus Matratzendrell, aus Holz und Glas. In ihrem Spätwerk schuf Ursula Burghardt vor allem surreal anmutende Collagen, Zeichnungen und auch Bilderbücher für Erwachsene. Ursula Burghardt arbeitete bis ins hohe Lebensalter an ihrem Werk, das zuletzt 2019 nach Recherchen in den Beständen des Künstler:innenarchivs und verschiedener musealer Sammlungen von Jennifer Rath in einer Promotionsschrift katalogisiert und beschrieben wurde. 2008 verstarb sie – kurz nach dem Tod ihres Mannes – in Köln.
Das Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds hat Anfang des Jahres 2012 Zeichnungen, Aluminium- und Zinkobjekte sowie Matratzendrell-Objekte erhalten. Im April 2014 wurden die Werke und Archivalien im Rahmen der Ausstellung "Ursula Burghardt – Frühe Arbeiten" im Schauraum des Archivs gezeigt. Werke von Ursula Burghardt befinden sich u.a. in der Sammlung der Stiftung Moritzburg in Halle, im Kölner Museum Ludwig, im Leverkusener Museum Morsbroich und im Hamburger Bahnhof in Berlin.
- HP Alvermann
- Renate Anger
- Pidder Auberger
- Horst Bartnig
- Hartmut Böhm
- Silvia Klara Breitwieser
- Gerda Brodbeck
- Ursula Burghardt
- Bernd Damke
- Stefan Demary
- Otto Dressler
- Martin Engelman
- Eduard Franoszek
- Ludger Gerdes
- Jochen Gerz
- Dieter Goltzsche
- Ulrike Grossarth
- Barbara Hammann
- Jockel Heenes
- Paul Heimbach
- Horst Egon Kalinowski
- Herbert Kaufmann
- Edgar Knoop
- Diethelm Koch
- Godehard Lietzow
- Erich Lütkenhaus
- Elisabeth Marx
- Karl Marx
- Floris M. Neusüss
- Herbert Press
- Fritz Rahmann
- Otfried Rautenbach
- Reiner Ruthenbeck
- Joachim Schmid
- Kurt M. Schulz-Schönhausen
- Helen Spoerri
- Peter Vogt
- Josef Wedewer
- Renate Weh
- Andreas von Weizsäcker
- Gerhard Wind