• Kunsterbe
  • Künstler:innen

Hartmut Böhm

Hartmut Böhm, Aus der Serie "Progression gegen Unendlich", 1995, Zeichnung, 50 x 70 cm, VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Hartmut Böhm, Aus der Serie "Progression gegen Unendlich", 1995, Zeichnung, 50 x 70 cm, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

 

Harmut Böhm (1938 - 2021) gilt als wichtiger Vertreter der konkret-konstruktivistischen Kunst in Deutschland. Als Mitglied der Künstlerbewegung Neue Tendenzen erlangte er ab Mitte der 1960er Jahre internationale Bekanntheit.

Böhms Arbeiten basieren auf mathematischen und geometrischen Grundlagen. Sie folgen einer klaren Systematik und thematischen Kontinuität, welche der Künstler über sechs Jahrzehnte hinweg entwickelte. Schon während seines Studiums in den 1950er Jahren entstand sein erstes systematisches, weißes Relief. 1974 folgte seine wichtigste Werkgruppe „Progression gegen Unendlich“.

Die zentralen Themen seiner Arbeiten waren stets konzeptueller Natur, wie die Sichtbarmachung universeller Gesetze, Ordnungen und Systeme. In seriellen und sich minimal verändernden Zeichnungen variierte er streng lineare Ausgangskompositionen. In räumlichen Interventionen und mit skulpturalen Objekten schuf er poetische Rauminszenierungen.

Böhms Werke erzielen dynamische und bisweilen optisch verwirrende Wirkungen, die in einem für den Künstler charakteristischen Spannungsverhältnis zur Klarheit ihrer Struktur stehen.

Hartmut Böhm war an maßgeblichen internationalen Gruppenausstellungen zur konstruktiven und kinetischen Kunst sowie zur Lichtkunst beteiligt. Darüber hinaus sind seine Werke in über 60 Kunstsammlungen vertreten, u.a. im Kupferstichkabinett Berlin, im Busch-Reisinger Museum der Harvard University, Cambridge, USA, im Museum für konkrete Kunst Ingolstadt, im Tel Aviv Museum of Art sowie im Haus für konstruktive und konkrete Kunst Zürich.

Ende 2021 übergab Hartmut Böhm eine kleine Werkauswahl aus der Serie „Progression gegen Unendlich“, großformatige Zeichnungen und eine Auswahl an frühen Druckgrafiken an das Künstler:innenarchiv.

http://www.hartmut-boehm.de/

 

Kurzbiografie Hartmut Böhm 

  • Geboren 1938 in Kassel
  • 1958-62: Studium an der Hochschule für Bildende Künste Kassel bei Arnold Bode
  • 1969-70: Gastlehrer an der Hochschule für Bildende Künste Kassel
  • 1970: Dozent an der Werkkunstschule Dortmund
  • 1975: Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen
  • 1973-2003: Professur für Gestaltungslehre an der Fachhochschule Dortmund
  • 1990: Camille Graeser-Preis
  • 2002: Projektstipendium der Stiftung Kunstfonds
  • Verstorben im Dezember 2021