• Aktivitäten
  • Ausstellungen

Ausstellungen im Winterrefektorium der Abtei Brauweiler

Regelmäßig präsentieren Ausstellungen Werke und Archivalien von Künstlerinnen und Künstlern des Archivs. Sie bieten außerdem Einblicke in die praktische Arbeit, in Aktivitäten und Ziele des Künstlerarchivs.

 


Hörstation Jochen Gerz, Foto: Stiftung Kunstfonds
Hörstation Jochen Gerz, Foto: Stiftung Kunstfonds

Juni/Juli 2019: O-Töne – Horst Bartnig, Jochen Gerz und Reiner Ruthenbeck

Die Ausstellung „O-Töne“ führte die Stimmen der Künstler Horst Bartnig (*1936), Jochen Gerz (*1940) und Reiner Ruthenbeck (1937-2016) räumlich und inhaltlich mit ihren Werken zusammen. Die dem künstlerischen Schaffen der einzelnen Künstler zugrundeliegenden Konzepte und Ideen wurden vom Künstlerarchiv in Form von Interviews aufgezeichnet, um sie zusammen mit den Exponaten dauerhaft zu erhalten. Neben Informationen zur Deutung, zu Inszenierung und Illustration der Werke fangen die Interviews auch Stimmungen ein, die im jeweiligen Oeuvre mitschwingen.

Die O-Töne dienen als Information und Arbeitsbasis für den vertiefenden Umgang mit den Kunstwerken für Leihgaben, Ausstellungen, Wiederaufführungen und wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Berit Hempel und wurde unterstützt durch den Freundeskreis der Abtei Brauweiler und die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur.

  • Horst Bartnig im Gespräch mit Berit Hempel (Juni 2018). HIER ANHÖREN
  • Jochen Gerz im Gespräch mit Berit Hempel (Oktober 2018). HIER ANHÖREN
  • Reiner Ruthenbeck im Gespräch mit Saskia Mench (Februar 2015). HIER ANHÖREN
  • Reiner Ruthenbeck im Gespräch mit Magdalena Holzhey (Juli bis November 2010).  HIER ANHÖREN

Ausstellungsansicht Horst Bartnig, Foto: Stiftung Kunstfonds
Ausstellungsansicht Horst Bartnig, Foto: Stiftung Kunstfonds

Juni/Juli 2018: Horst Bartnig

Im Mai 2018 übergab Horst Bartnig (*1936) ein erstes Konvolut seines Werks an das Künstlerarchiv der Stiftung Kunstfonds. Anlässlich dieses ersten Vorlasses zeigte das Künstlerarchiv eine Werkschau des Künstlers, deren Aufbau durch Studierende der Restaurierungswissenschaft der TH Köln im Rahmen einer Praxisübung konservatorisch vorbereitet und begleitet wurde.

Die Ausstellung wurde unterstützt durch den Landschaftsverband Rheinland und den Freundeskreis der Abtei Brauweiler.

 


Juni/Juli 2017: Andreas von Weizsäcker

In der Ausstellung wurden Werke Andreas von Weizsäckers (1956-2008) gezeigt: Die „Schadenszeichen“ aus vier fragmentierten Löwenköpfen fertigte der Künstler 1996 als papierne Abdrücke der Quadriga des Münchener Siegestores und aus handgeschöpftem Papier. Ausgestellt wurden sie zusammen mit dem gedruckten Aufmaß des Siegestores, in dem die Beschädigungen aus zwei Weltkriegen und vielen Jahrzehnten Standdauer verzeichnet sind. 

In den ebenfalls ausgestellten Frottagen von 1997 hat Andreas von Weizsäcker „By the Way“, so der Titel der Werke, Einritzungen von Baumstämmen aus dem Englischen Garten in München abgenommen. Wie die „Schadenszeichen“ dokumentieren sie Spuren des Lebens im Stadtbild

Ulrike Förster hatte im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit an der TH Köln den Zustand des Kunstwerks "Schadenzeichen" nach Eingang in das Archiv untersucht und Instand gesetzt. Die Ausstellung dokumentierte ihre Bearbeitung des Werks und fasste die wichtigsten Ergebnisse der Kooperation zwischen Archiv und TH zusammen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der TH Köln – CICS Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft und wurde unterstützt durch den Landschaftsverband Rheinland und den Freundeskreis der Abtei Brauweiler.


Ausstellungsansicht GEDANKEN-RÄUME, Foto: Stiftung Kunstfonds
Ausstellungsansicht GEDANKEN-RÄUME, Foto: Stiftung Kunstfonds

September 2016: Bernd Damke, Ludger Gerdes und Jockel Heenes

GEDANKEN-RÄUME, eine Ausstellung in Kooperation der Stiftung Kunstfonds und des Kunsthistorischen Instituts der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, zeigte ausgewählte Werke der Künstler Bernd Damke (*1939), Ludger Gerdes (1954-2008) und Jockel Heenes (1947-2004) aus dem Künstlerarchiv. Zusammengestellt wurde die Ausstellung von angehenden Kunsthistoriker:innen der Universität Düsseldorf als Ergebnis einer Übung zur Kunstvermittlung.

Übergreifendes Motiv der ausgestellten Werke war die Auseinandersetzung der Künstler mit dem Raum – bildimmanent und in der Wirkung der Kunst auf den sie umgebenden Raum. Dass der ursprünglich als Winterrefektorium genutzte Ausstellungsraum im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler mit seiner säulenbesetzten historischen Ästhetik die Studentinnen vor eine besondere Herausforderung stellte, war Teil der praxisnahen Übungsaufgabe. 

 


Stefan Demary, Ikea-Holzregal mit 70 Einlegebrettern, 1994, Holz und Metall, Foto: Stiftung Kunstfonds
Stefan Demary, Ikea-Holzregal mit 70 Einlegebrettern, 1994, Holz und Metall, Foto: Stiftung Kunstfonds

September 2015: Stefan Demary

Stefan Demary (1958-2010) setzte in seiner Kunst Fundobjekte und Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag zu Objekten und Installationen zusammen. Der Düsseldorfer Künstler bediente sich dabei der Verfremdung von Alltagsgegenständen – frei nach Marcel Duchamp. Wofür sich zum Beispiel ein Ikea Regal mit dichtgedrängten 70 Einlegeböden noch verwenden lässt, bleibt ein Rätsel. Ob die Sicherheitsschuhe tanzend ausgeführt sind, weil sie ihrer Funktion zur Verrichtung schwerer Arbeiten entkommen sind, ebenso. Die Ausstellung zeigte einen Ausschnitt aus dem breiten Oeuvre des vielschichtigen Künstlers, das durch das Künstlerarchiv der Stiftung Kunstfonds bewahrt und öffentlich gehalten wird. 

Die Ausstellung wurde unterstützt durch den Landschaftsverband Rheinland und den Freundeskreis der Abtei Brauweiler. 

 


Ursula Burghardt, Installationsansicht, Foto: Stiftung Kunstfonds
Ursula Burghardt, Installationsansicht, Foto: Stiftung Kunstfonds

April 2014: Ursula Burghardt

Kölschglas, Bratpfanne und Aktentasche, diese und weitere frühe Skulpturen von Ursula Burghardt (1928-2008) entstanden zwischen 1968 und 1970 und wurden vom Kunstfonds zwar nicht im Winterrefektorium, aber im temporären Ausstellungspavillon direkt neben dem Künstlerarchiv gezeigt. Skulpturen, Skizzen und Archivalien beleuchteten einen Ausschnitt aus der regen Kunst- und Kulturszene, die sich in Köln in dieser Zeit etabliert hatte und in der Ursula Burghardt zusammen mit ihrem Mann, dem Komponisten Mauricio Kagel, lebte und arbeitete.

Unter den Einflüssen von Fluxus, Konzeptkunst und Pop Art schuf Burghardt ihre frühen Materialobjekte aus scharfkantigem Aluminium oder weichem Matratzendrill. Ihre Arbeiten entsprechen dem Zeitgeist der damals in der Kunst verbreiteten Adaption realer Gegenstände und alltäglicher Motive. Zeitgleich zu Burghardts frühen Skulpturen entstanden Räume für Projekte von Mauricio Kagel. Sie schuf Ausstattungen für Bühnenarbeiten und Filme. Die Ausstellung zeigte daher auch Mauricio Kagels Film „Ludwig van ...“ (1970), der mit bühnenähnlichen Kunsträumen und Requisiten von Ursula Burghardt, Joseph Beuys, Dieter Roth und Stefan Wewerka ausgestattet war.

Der temporäre Ausstellungspavillion aus Holz war für die Ausstellung "Basis Künstlerarchiv" in 2013 errichtet worden.

 
 

 


Horst Egon Kalinowski, Installationsansicht, Foto: Stiftung Kunstfonds
Horst Egon Kalinowski, Installationsansicht, Foto: Stiftung Kunstfonds

September 2013: Horst Egon Kalinowski

Schon früh experimentierte der Objektkünstler Horst Egon Kalinowski (1924-2013) mit dem Einsatz verschiedener Materialien. Einen Schwerpunkt in seinem Werk bilden skulpturale Kompositionen aus Leder. In seinen Werken verbindet er das Leder mit der Stofflichkeit von Holz, Metall und Textilien. Auch historische Transmissionsbänder und Treibriemen aus alten Industrieanlagen nutze er, sie reizten Kalinowski wegen ihrer Textur und warmtönigen Färbung. Gebrauchs- und Abnutzungsspuren werden so Bestandteil der enstandenen Werke, die Patina des Materials überträgt Kalinwoski auf seine Objekte. Die Ausstellung zeigte eine Auswahl der sich im Künstlerarchiv befindlichen Werke Kalinwoskis.