• Aktuelles

Andreas von Weizsäcker – Ausstellung im Winterrefektorium des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler

Foto Sabrina Hohmann, © VG Bild-Kunst, Bonn
Foto Sabrina Hohmann, © VG Bild-Kunst, Bonn

30.06. – 23.7.2017  || 
Ausstellung in Kooperation mit TH Köln – CICS Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft

In der Ausstellung des Künstlernachlassarchivs der Stiftung Kunstfonds im Winterrefektorium des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler werden Werke Andreas von Weizsäckers (1956-2008) gezeigt. Die „Schadenszeichen“ aus vier fragmentierten Löwenköpfen hat der Künstler 1996 als papierne Abdrücke der Quadriga des Münchener Siegestores aus handgeschöpftem Papier gefertigt. Ausgestellt werden sie mit dem gedruckten Aufmaß des Siegestores, in dem die Beschädigungen aus zwei Weltkriegen und vielen Jahrzehnten Standdauer verzeichnet sind.

Ulrike Förster hat im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit an der TH Köln bei Prof. Dr. Robert Fuchs den Zustand des Kunstwerks nach Eingang in das Archiv untersucht und ausgiebig dokumentiert. In Vorbereitung auf die Ausstellung hat Frau Förster das Werk stabilisiert und Ausstellungskonditionen und Erhaltungsstrategien formuliert, die es dem Künstlerarchiv ermöglichen, jetzt und in Zukunft in bestmöglicher konservatorischer Weise mit dem Werk umzugehen. Die Ausstellung dokumentiert die ausführliche Untersuchung und Bearbeitung des Werks durch Ulrike Förster und fasst die wichtigsten Ergebnisse der Kooperation zwischen Archiv und TH zusammen.

In den ebenfalls ausgestellten Frottagen von 1997 hat Andreas von Weizsäcker „By the Way“, so der Titel der Werke, Einritzungen von Baumstämmen aus dem Englischen Garten in München abgenommen. Wie die „Schadenszeichen“ dokumentieren sie Spuren des Lebens im Stadtbild. Sind es bei den „Schadenszeichen“ eher Spuren gesellschaftlich-historischer Art, so verzeichnen die Baumabdrücke persönlichere Hinterlassenschaften.  Mit den Ebenen historischer Aufladung und Erinnerungskultur beschäftigte sich Andreas von Weizsäcker in vielen seiner Skulpturen, Papierarbeiten und Rauminstallationen, die Ende 2016 aus seinem Nachlass in das Künstlerarchiv eingegangen sind. Der Münchner Bildhauer formte Alltagsobjekte und historische Spuren genauso wie Bau-Monumente aus handgeschöpften Papieren als leere Hülle ab. Die Leere blieb ein Hinweis auf von Weizsäckers Hinterfragen der mit gewichtigen Inhalten aufgeladenen Vorlagen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die VG Bild-Kunst, Bonn und die Staatsministerin für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der TH Köln – CICS Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft und wird unterstützt durch den Landschaftsverband Rheinland und den Freundeskreis der Abtei Brauweiler.

 

Ausstellung vom 30. Juni – 23. Juli 2017
Eröffnung am 30.6.2017 um 18 Uhr
 
Winterrefektorium des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind donnerstags bis sonntags von 14 – 17 Uhr,
Winterrefektorium des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstr. 19, 50259 Pulheim-Brauweiler. 

Aktuelle Meldungen
  • 259.900 Euro für Werkverzeichnungen

    Kunstwerke sind visuelle Quellen der Gegenwart und werden künftig Teil unseres Kunsterbes sein. Das Programm KUNSTFONDS_Werkverzeichnung fördert daher die digitale Dokumentation künstlerischer Lebenswerke, die von überregionaler…

  • REMINDER: Ausschreibung KUNSTFONDS_Plattformen

    Einrichtungen und Orte sowie freie Kurator:innen und Kollektive, die zeitgenössische bildende Kunst präsentieren, vermitteln und somit am aktuellen Diskurs teilnehmen, können sich bis zum 15. Juli 2025 um eine Förderung zur Umsetzung…

  • Abstrakte Malerei und Grafik: Die Kunst von Eduard Franoszek

    Im Juni 2025 wäre Eduard Franoszek 90 Jahre alt geworden. Der 1935 in Neudorf bei Kattowitz in Polen geborene Künstler verstarb 1995 in Berlin, wo er seit seinem Studium Ende der 1950er Jahre an der Hochschule für Bildende Künste, heute…