Eduard Franoszek

Eduard Franoszek (1935 Neudorf bei Kattowitz - 1995 Berlin) studierte ab 1959 an der Hochschule für Künste in Berlin in einem stark vom Informel geprägten künstlerischen Umfeld. Als Meisterschüler von Fred Thieler wandte Franoszek in seinen ersten Bildern informelle Techniken an und setzte von Beginn an eigene Akzente, indem er seine abstrakten Bildmotive von einem deutlichen Zentrum aus komponierte. Anklänge an eine Einteilung in Vorder- und Hintergrund und figürliche Elemente suggerieren eine Abkehr von der reinen Abstraktion des Informel.
Konzentrisch komponierte Bildmittelpunkte bereichern in allen Phasen seines Schaffens Franoszeks Motive um bewegte Dynamiken mit zunehmend realistischeren Bildthemen. 1964 wird er zum Mitbegründer der Künstlergruppe »Großgörschen 35«, eine der ersten Produzentengalerien in Deutschland, die zum Vorbild für viele spätere von Künstlern selbstorganisierte Ausstellungsräume wurde. Ab 1970 arbeitete Franoszek mit dem Gummidruck-Verfahren, bei dem ein Negativfilm auf einen lichtempfindlichen Bildträger gebracht wird. Die Unmittelbarkeit des Druckprozesses ermöglichte es Franoszek, bei der Entwicklung des Motivs manuell mit Pinseln nachzuarbeiten. Durch mehrfache Wiederholung des Prozesses entstehen verschiedene Farbschichten.
Wiederkehrende Motive in Franoszeks Gummidrucken sind Haushaltsgegenstände, Wasserstellen, Körperöffnungen und Puppen auf der Grundlage fotografischer Abbildungen. Die Reduzierung auf wenige Motive ist typisch für Franoszeks Werk. In seiner letzten Arbeitsphase widmete er sich dem Schuh als einziges Motiv. Neben Grafiken und Bildern entstehen dreidimensionale Schuhinstallationen auf Tischen, die von Eduard Franoszek als eigenständiges Werk genauso wie als Mal- und Grafikvorlage komponiert wurden.
1975 wurde Franoszek an die Hochschule der Künste Berlin berufen und lehrte dort als Professor für Druckgrafik und Reprotechnik. Werke aus seinem künstlerischen Nachlass befinden sich als Dauerleihgabe in den Räumen der Universität Münster.
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