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Wiederentdeckung nach über 50 Jahren: Das Künstler:innenarchiv widmet Renate Weh eine Einzelausstellung.

Renate Weh, Einsiebung Puppen-Menschen, 1970, Foto: Günter Weh
Renate Weh, Einsiebung Puppen-Menschen, 1970, Foto: Günter Weh

Renate Weh (*1938) machte sich in den 1960er und 1970er Jahren einen Namen als Aktionskünstlerin, insbesondere in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Sie zog sich jedoch Mitte der 1970er Jahre aus der Kunstszene zurück, verstaute ihre Kunst in einem Gartenschuppen, und ihr stringentes Werk geriet in den Folgejahrzehnten nahezu in Vergessenheit.

Erstmalig seit den 1970er Jahren präsentiert nun eine Einzelausstellung im Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds Renate Wehs vielfältiges künstlerisches Schaffen, welches mit Themen wie Körperlichkeit und Transformation nichts an seiner Aktualität verloren hat.

Die Ausstellung ist vom 5.5. bis zum 2.6.24 im Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds zu sehen. Die Eröffnung findet am Sonntag, den 5.5.24 von 15 bis 18 Uhr bei Kaffee und Kuchen statt. Der Eintritt ist frei.

Renate Weh übergab 2022 einen großen Teil ihres Œuvres an das Künstler:innenarchiv, darunter frühe Collagen, amorph überformte skulpturale Arbeiten aus Wachs oder Sand, fotografische Dokumentationen und Textilobjekte. Die Ausstellung, die von Elke Gruhn, freie Kuratorin, und Anna Wondrak, Leitung des Künstler:innenarchivs, konzipiert wurde, zeigt neben zahlreichen Werken historische Filmaufnahmen von Renate Wehs vielbeachteten „Einsiebungsaktionen“ sowie Ephemera wie Fotografien und Zeitungsartikel. Auch die Ergebnisse eines Praxisseminars mit Studierenden des Cologne Institute of Conservation Sciences der Technischen Hochschule Köln, das sich im vergangenen Sommer mit dem restauratorischen Erhalt des Werks von Renate Weh beschäftigte, werden zu sehen sein.

In der kurzen Spanne ihrer künstlerischen Sichtbarkeit war Renate Weh in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, u.a. in der Kunsthalle Nürnberg (1967, 1970,1976), dem Kunstverein Hannover (1969), dem Museum Fridericianum in Kassel (1969) oder dem Wallraf-Richartz Museum, Köln (1974). Diese Schauen waren – wie auch ihre Einzelausstellung im Museum Folkwang (1973) – meist von ihren vielbeachteten Einsiebungsaktionen begleitet.

Das 2010 gegründete Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds sammelt zeitgenössische künstlerische Œuvres, erhält sie für restauratorische und kunsthistorische Forschung und sorgt u. a. durch Leihgaben für ihre öffentliche Zugänglichkeit. Gleichzeitig fungiert es als agile Plattform, in der Visionen und Konzepte für ein Künstler:innenarchiv der Zukunft stetig neu diskutiert, entwickelt und erprobt werden. Als Fachinstitution ist das Archiv der allgemeinen Öffentlichkeit nur selten zugänglich. Anlässlich des Jubiläumsjahres der Abtei Brauweiler stehen aber 2024 zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm, die einen Einblick in die Arbeit des Künstler:innenarchivs bieten.

Einzelausstellung Renate Weh. ABTAUCHEN-EINTAUCHEN.

  • 5.5. bis 2.6.24, Eröffnung am 5.5.24, 15-18 Uhr, bei Kaffee und Kuchen
  • Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds, Auf der Insel 1, 50259 Pulheim (bei Köln)
  • Geöffnet am Di. 7.5., Mi. 8.5., Di. 14.5., Mi. 15.5., Di. 21.5., Fr. 24.5., Di. 28.5., Mi. 29.5. jeweils von 14 – 17 Uhr
  • Führung durch die Ausstellung jeweils um 15 Uhr; weitere Termine nach Vereinbarung: nachlass@kunstfonds.de
  • Zum Internationalen Museumstag am 19.5. ist die Ausstellung von 11 bis 16 Uhr geöffnet, Führungen finden um 13 und 15 Uhr statt.
  • Der Eintritt ist frei.
  • Anreise mit Bus / Bahn: bis Haltestelle „Abtei Brauweiler“
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