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Paul Heimbach

Paul Heimbach, Ohne Titel, 2011, Tusche auf doppellagigen Transparentpapieren, 54 x 33 x 23 cm, © Nachlass Paul Heimbach
Paul Heimbach, Ohne Titel, 2011, Tusche auf doppellagigen Transparentpapieren, 54 x 33 x 23 cm, © Nachlass Paul Heimbach

Paul Heimbach (1946-2013) wurde nach positiver Juryentscheidung 2014 in das Künstler:innenarchiv aufgenommen. Das Archiv erhielt Zeichnungen, Grafiken, Kunstbücher und kleine Objekte aus dem Nachlass, die eindringlich die konsequente Herangehensweise des Autodidakten Paul Heimbachs in Werken aus allen Schaffensphasen dokumentieren.

Die Kunstwerke zeigen die Stringenz von Heimbachs Arbeitsstil ebenso wie die auf komplexen mathematischen Formeln beruhenden Berechnungen zur Ausarbeitung ihrer maximalen ästhetischen Erscheinung. Ausgehend von den drei Farben Blau, Rot und Gelb entstehen durch Überlagerung, Vermischung und Kombination seriell angelegte Arbeiten in Farbschichten, - nuancen oder –projektionen.

In den späten 1960er Jahren entdeckte Heimbach einen eigenen Arbeitsprozess für sich: auf Wasser schwimmende Tusche zog er zunächst mit Papier ab, um so transparenteste Kunstwerke zu erhalten. Dann zeichnete er die zufällig entstandenen Formationen nach, schnitt sie als Umriss aus oder legte sie mit Fäden nach. 

Partituren und Progressionen aus Farben lösen seine Arbeitsweise vom Zufallsprinzip und machen sie zuletzt mathematisch berechenbar, musikalisch unterlegt oder aus Sprache transkribiert. Komponisten, Schriftsteller und die Tagespresse dienen ihm als inhaltliche oder optische Vorlagen für seine eigenständigen Kunstwerke. Tuschezeichnungen auf Basis einer Zeitungsseite verschlüsseln die Inhalte bis zur Unkenntlichkeit und reduzieren sie auf ästhetische Anordnungen von Buchstabenformen. Die Zahlen des magischen Quadrats in ihrer seriell darstellbaren Berechenbarkeit interessieren Heimbach genauso wie Musikkompositionen, Zeitläufe und astronomische Phänomene als Anreiz zur Ausarbeitung von Werkserien.

Paul Heimbachs Werke sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im Centre Pompidou in Paris, dem Museum Ludwig in Köln, dem Museum of Modern Art in New York und dem Van Abbemuseum in Eindhoven. 

www.paul-heimbach.de