• Künstler:innenarchiv
  • Entdecken
  • Künstler:innen

Karl Marx

Karl Marx, Ohne Titel, 2008, Öl und Acryl auf Leinwand, 90 x 70 cm
Karl Marx, Ohne Titel, 2008, Öl und Acryl auf Leinwand, 90 x 70 cm

Karl Marx (1929 Köln - 2009 ebenda) studierte freie Malerei an der Kölner Werkschule und unterrichtete dort von 1959 bis 1986 zunächst als Lehrer, dann als Dekan des Fachbereichs Kunst und Design. Namhafte Studenten wie Jürgen Klauke gingen aus seiner Klasse hervor. Er gilt als einer der Wegbereiter der »Neuen Wilden« im Köln der 1980er Jahre. Seine Einbindung in die Kunstszene zeigte sich nicht zuletzt in dem von Daniel Spoerri 1978 arrangierten kulinarischen Happening »Hommage à Karl Marx«, zu dem er aus dem Telefonbuch alle Menschen der Region geladen hatte, die wie Marx einen berühmten Namen trugen.

Karl Marx veränderte seine Stilrichtung schrittweise von expressiven, naturalistischen Zügen hin zu einer »neo-fauvistischen« Ausdrucksweise. In seinem Oeuvre finden sich zahlreiche Handlungsbilder, in denen körperlicher Einsatz dargestellt wird. Seine Bilder variieren ausgewählte und wiederkehrende, sinnlich-aufwühlende Motive menschlicher und tierischer Gestalten zwischen Lust und Leid in unmittelbarer Direktheit und detaillierter Brutalität. Zur Bildfindung zog er Fotografien oder Bildreportage heran, die er im Malprozess zunächst abbildhaft einsetzte, dann sukzessiv wieder zurücknahm. Von 2005 bis 2008 arbeitete Marx an dem gewaltigen, aus Gemälden, Zeichnungen und Kollagen bestehenden Bildzyklus »Floß der Medusa«. Anlässlich seines 80. Geburtstages waren einzelne Teile davon 2009 im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu sehen.

Karl Marx' Nachlass umfasst ein vorwiegend malerisches Werk mit großformatigen Gemälden. Ergänzt wird er um zahlreiche Collagen und Grafiken und Malerbücher.