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Edgar Knoop

Edgar Knoop, Farbprofil, 1968, Holz, Acrylfarbe, Plexiglas, 22 cx x 22 cm x 22 cm © VG Bild-Kunst 2022
Edgar Knoop, Farbprofil, 1968, Holz, Acrylfarbe, Plexiglas, 22 cx x 22 cm x 22 cm © VG Bild-Kunst 2022

Edgar Knoop (*1936 in Dortmund) studierte Philosophie und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilian-Universität München sowie Malerei und Grafik bei Prof. Jean J. Deyrolle und Kunsterziehung bei Prof. Anton Marxmüller an der Akademie der Bildenden Künste München. 1965 verließ er die Akademie als Meisterschüler, kehrte aber einige Jahre später zurück mit der Möglichkeit, im Rahmen einer Professur für Experimentelle und Angewandte Farbtheorie zu unterrichten; diese Lehrtätigkeit übte er bis zum Jahre 2000 aus. Neben diversen Lehraufträgen hielt er Vorträge an Hochschulen u.a. in Ägypten, den USA und Kolumbien. Kurz vor seiner Emeritierung erhielt Knoop 1997 die Ehrenprofessur an der Technischen Universität Tiflis in Georgien. Knoop lebt und arbeitet am Millstätter See in Österreich.

Knoops zentrale Themen sind Licht und Farbe sowie deren räumliche Wirkung. Intensiv setzt er sich künstlerisch mit Form- und Farbzusammenhängen im bildlichen und skulpturalen Raum auseinander. Dabei bewegt er sich in einem Spannungsfeld von Kunst, Technik und Wissenschaft.

Anfang der 1970er Jahre entwickelt Knoop in Zusammenarbeit mit führenden wissenschaftlichen Instituten neue Farbprofile als raumaktive Farbsequenzen. Er untersucht die Wirkung der Farben, die diese in unterschiedlichen Konstellationen auslösen, sowie die Zusammenhänge spezifischer Farbwerte und deren Auswirkung auf ihr farbräumliches Verhalten.

Die Farbe und das "Wie" ihrer Erscheinung und Rezeption bleibt auch in späteren Werken die zentrale Fragestellung, die sich in vielfältigen Techniken artikuliert: Von Farbprofilen in den 1960er und 1970er Jahren über Leuchtstoffobjekte, Experimente mit Hologrammfolien in den 1980er Jahren, Lichtreflexionsstelen und lichtkinetische Objekte bis hin zu Collagen und fotografischen Serien reicht Knoops mediales Spektrum.

Kunst im öffentlichen Raum, wie das Projekt "mikado 1996" für die Neue Universität Augsburg, bildet einen weiteren Schwerpunkt in seinem Werk. In seiner jüngeren Werk-Serie, der "Mirages-Horizons", verarbeitet der Farbtheoretiker in collagierten Landschaften seine zahlreichen Reisen in den Orient, nach Nord- und Südamerika oder Asien.

Knoop übergab dem Archiv große Konvolute seines Oeuvres als Vorlass, unter anderem frühe Tafelbilder aus den 1960er Jahren, kinetische Skulpturen der 1990er Jahre, ein großes Konvolut aus Collagen sowie eine Dokumentation seines Kunst-am- Bau Projektes „mikado 1996“ für die Neue Universität Augsburg.

Ausgewählte Arbeiten Knoops waren von August bis Oktober 2014 in der Ausstellung "Edgar Knoop" im temporären Pavillon des Archivs auf dem Gelände der Abtei Brauweiler zu sehen.

EDGAR KNOOP im Gespräch mit Berit Hempel (September 2019). HIER ANHÖREN

Wolfgang Ullrich: Edgar Knoop und die Idee der Autonomie, 2022 (Essay hier als PDF HERUNTERLADEN)

 www.edgarknoop.at