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ISABELL SCHULTE - Preisträgerin des Förderpreises Valerie und Prof. Kurt M. Schulz-Schönhausen 2019

Foto: Udo Rathke / © Isabell Schulte, VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Udo Rathke / © Isabell Schulte, VG Bild-Kunst, Bonn

GRAFIK aus dem Künstlerarchiv Eröffnung am Sonntag, 8. Dezember 2019, 14 – 16 Uhr, Ausstellung bis 21. Januar 2020

Die diesjährige Preisträgerin des mit 10.000 Euro dotierten „Förderpreises Valerie und Prof. Kurt M. Schulz-Schönhausen“ ist die Berliner Künstlerin Isabell Schulte (*1987 in Eckernförde/SH). Sie zeigt in der aktuellen Ausstellung des Künstlerarchivs der Stftung Kunstfonds zwei monumentale Bleistiftzeichnungen. Schultes Arbeitsweise lehnt sich in Rhythmus und Dauer an natürliche Prozesse des Entstehens an, weshalb die Künstlerin oft mehrere Monate an einer einzigen Zeichnung arbeitet. Im Kontrast dazu erinnert ihre zeichnerische Bildsprache an computergenerierte Chiffren moderner Datenaufbereitung wie topografische Landkarten mit Höhenlinien, Grafiken zur Speicherplatzbelegung oder Chromosomenkarten. Es sind dokumentarische Spuren und Manifestationen von Abläufen, deren Bedeutung und Interpretation offenbleibt.

Schultes Grafiken werden im Rahmen der jährlichen Grafik-Ausstellung mit frühen Zeichnungen und Aquarellen von Kurt M. Schulz-Schönhausen (1922-1999) gezeigt, dessen künstlerischer Nachlass sich im Künstlerarchiv der Stiftung Kunstfonds befindet: Seine Frau Valerie Schulz-Schönhausen stiftete 2018 den "Förderpreis Valerie und Prof. Kurt M. Schulz-Schönhausen" und hat die Stiftung Kunstfonds mit der Vergabe betraut.

Gezeigt wird von der Berliner Künstlerin Renate Anger (1943-2008) eine Serie spontan ausgeführter leuchtender Aquarelle auf Papier, in der sie mit Farbdichte und Formanordnung experimentiert.

Pidder Auberger (1946-2012) arbeitete kreativ mit den Möglichkeiten fotografischer Techniken. In der Grafikausstellung wird eine Serie farbiger Holzschnitte unter dem Titel „Theorie der Falten in meinen Kopfkissen“ zu sehen sein.

Ludger Gerdes (1954-2008) beschäftigte sich in seiner Kunst mit der Frage der Darstellbarkeit von Ideen und seiner eigenen Rolle im System Kunstbetrieb. In den ebenfalls ausgestellten Grafiken formulierte er seine theoriebasierten Konzepte, arbeitete sie aus und variierte sie.

Jockel Heenes‘ (1947-2004) Kunst kreist um das Empfinden und Begreifen des Raumes. Die Gegenüberstellung von Fotoarbeiten mit freien Zeichnungen in der Ausstellung zeigt die Parallelität der Formfindung über Gattungsgrenzen hinaus.

Paul Heimbach (1946-2013) geht von den drei Farben Blau, Rot und Gelb aus und schafft durch Überlagerung, Vermischung und Kombination seriell angelegte Arbeiten in handgezeichneten Farbschichten. Die Grafiken zeigen mathematisch umgerechnete Lebensdaten berühmter Persönlichkeiten anhand von Farbbahnen.

Horst Egon Kalinowski (1924-2013) ist vor allem bekannt für seine Lederobjekte. Zudem entstand ein umfangreiches grafisches Werk, in dem er die Formensprache seiner Skulpturen aufgreift, weiterentwickelt und um Farbigkeit ergänzt.

Wiederholt stellte Fritz Rahmann (1936-2006) in seinem Werk die Frage nach der Wirkung systematischer Neuordnungen – formal, organisatorisch und inhaltlich. So auch in den ausgestellten „Multiplex“-Grafiken, deren Anordnungen aus roten und blauen Rechtecken sich jeweils nur um einen Baustein verschiebt, wodurch eine neue Perspektive entsteht.

Gerhard Winds (1928-1992) Grafiken dokumentieren seine stilistische Entwicklung von einer ersten Abstraktion in den frühen 1960er Jahren und der zunehmenden Reduktion gestischer Elemente zugunsten eines zunächst tektonischen und später geometrischen Bildaufbaus.

Peter Vogts (1944-2013) „Pinselabstriche“ entstanden auf Papptellern, die Vogt als Palette nutzte, um Farben zu mischen. Nach Gebrauch ergänzte Vogt die farbigen Muster auf den Papptellern mit wenigen Pinselstrichen zu fertigen Miniatur-Portraits.

 

Die Ausstellung wird vom 10.-19. Dezember 2019 und vom 7.- 21. Januar 2020 gezeigt.
Die Öffnungszeiten sind dienstags bis donnerstags von 10 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr sowie auf Anfrage.

Das Archiv für Künstlernachlässe wird gefördert von der VG Bild-Kunst, dem LVR Landschaftsverband Rheinland und aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds
im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, Auf der Insel 1, 50259 Pulheim
Tel. 0228 33 65 690, info@kunstfonds.de

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