AUSSTELLUNG: Susann Maria Hempel "Besessenheitsmedien" – HAP Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst 2019

Der Deutsche Künstlerbund präsentiert Experimentalfilme, Hörstücke und Zeichnungen von Susann Maria Hempel, Preisträgerin 2019 des von der Stiftung Kunstfonds dieses Jahr zum 20. Mal vergebenen »HAP Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst«.
Eröffnung: Donnerstag, 12. Dezember 2019, 19 Uhr im Deutschen Künstlerbund, Markgrafenstr. 67, 10969 Berlin
Als einer der höchstdotierten Kunstpreise Deutschlands zeichnet der HAP Grieshaber-Preis seit 1999 herausragende Positionen der zeitgenössischen Kunst aus und wurde dieses Jahr zum 20. Mal vergeben. Die Preisträger*innen gehören zu den maßgeblichen Vertreter*innen der Gegenwartskunst, darunter Rosa Barba, Patrycja German, Bjørn Melhus, Gert & Uwe Tobias, Özlem Günyol & Mustafa Kunt und Sergio Zevallos. Seit 2003 richtet der Deutsche Künstlerbund die jährliche Einzelausstellung der Preisträger*innen aus.
In diesem Jahr wurde Susann Maria Hempel der mit 25.000 Euro versehene »HAP Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst« für außerordentliche künstlerische Leistungen zugesprochen.
In ihren Experimentalfilmen, Hörstücken und Zeichnungen thematisiert Susann Maria Hempel einen Ort in der thüringischen Provinz, der durch Abwanderung, Abriss und Abwertung geprägt ist. Momente einer Geisterstadt werden evoziert, in der die ausgelöschten Zeugnisse einer ehemals lebendigen Kultur, wie das Stadttheater oder Spuren des dort geborenen und international gefeierten Musikpioniers Oskar Sala, noch einmal sicht- und hörbar werden. Dabei übertragen sich die gezeigten Zerstörungsprozesse auf das filmische Medium, sie schreiben sich in das Material selbst ein.
Die Künstlerin visualisiert aber nicht allein das Verschwinden einer Kleinstadt. Überdies schürft sie in tiefergelegenen Regionen: In der dysfunktionalen Kulisse des Ortes wendet sie sich seinen Einwohner*innen zu, insbesondere den Außenseitern der Gesellschaft. In suggestiven und mitunter verstörenden Szenarien — genreübergreifenden Kombinationen aus Objekt-Tableaus, dialektgefärbter Sprache und Schrift sowie Gesang und Musik — spürt Susann Maria Hempel traumatisierenden Erfahrungen und menschlichem Leid nach. Gleich dem Titel ihres jüngsten Hörspiels, begibt sie sich auf die »Suche nach den verlorenen Seelenatomen«.
Susann Maria Hempel (*1983) lebt und arbeitet in Greiz (Thüringen). Sie studierte Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Filme und Hörspiele wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Dazu zählen: Deutscher Kurzfilmpreis in Gold 2014, Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, Grand Prix Labo des Internationalen Short Film Festival Clermont-Ferrand, Preis der deutschen Filmkritik, Hörspiel des Jahres 2018 sowie Hörspielpreis der Kriegsblinden. Die Künstlerin erhielt mehrere Stipendien wie das Stipendium der Akademie Schloss Solitude, das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium und das Berlin-Stipendium der Akademie der Künste, Berlin.
Die Fördergelder des HAP Grieshaber-Preises stellt die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst zur Verfügung. Sie stammen aus den Erlösen, die die VG Bild-Kunst aus der Wahrnehmung von Urheberrechten Bildender Künstler*innen erzielt. Das Preisgeld ist eine Anerkennung von Künstler*innen für Künstler*innen.
Vernissage: Donnerstag, 12. Dezember 2019 um 19 Uhr
Grußworte:
Annebarbe Kau, Vorstand des Deutschen Künstlerbundes
Dr. Anke Schierholz, Justiziarin der VG Bild-Kunst
Prof. Monika Brandmeier, Sprecherin des Vorstandes der Stiftung Kunstfonds
Begrüßung:
Erhard Grundl MdB, Sprecher für Kulturpolitik, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Obmann im Ausschuss
für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag
Einführung:
Kathrin Röggla, Vizepräsidentin der Akademie der Künste, Berlin
Dauer der Ausstellung:
13.12.2019 - 21.02.2020
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag 14:00 h – 18:00 h
und nach Vereinbarung
Ort:
Deutscher Künstlerbund
Markgrafenstr. 67 | 10969 Berlin
Telefon: +49 (30) 26 55 22 81
www.deutscher-kuenstlerbund.de
VG Bild-Kunst und Stiftung Kunstfonds in Kooperation mit dem Deutschen Künstlerbund
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