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„Paperworks: Kunst aus Pappe und Papier“

Reiner Ruthenbeck, Weißer Papierhaufen, 1978/79, 600 Blatt Papier à 50 cm x 50 cm, Stiftung Kunstfonds, Foto: Dirk Rose © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Reiner Ruthenbeck, Weißer Papierhaufen, 1978/79, 600 Blatt Papier à 50 cm x 50 cm, Stiftung Kunstfonds, Foto: Dirk Rose © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Das Museum Schloss Hellenstein widmet sich in einer Sonderausstellung vom 23. April bis zum 22. Oktober 2023 dem Werkstoff Papier. Das Künstler:innenarchiv stellt Arbeiten von Reiner Ruthenbeck und Andreas von Weizsäcker zur Verfügung.

Falten, knüllen, schichten, kleben oder zerreißen – Pappe und Papier bieten Künstler:innen viele Möglichkeiten der Bearbeitung. Gleichzeitig sind die Materialien leicht verfügbar, platzsparend und kostengünstig. Die kommende Sonderausstellung „Paperworks“ im Museum Schloss Hellenstein in Heidenheim präsentiert Arbeiten von 21 Künstler:innen.

Deutlich wird die künstlerische Bandbreite, die der Werkstoff Papier Kunstschaffenden bietet: von selbstgeschöpften Papieren bis hin zu Industriepappen, von kleinen bis hin zu raumgreifenden Objekten sind unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen vertreten. Neben Werken von u.a. Jeroen Cremers, Leonie Mertes, Inkyu Park oder Herbert Stattler sind auch Arbeiten der Bildhauer Reiner Ruthenbeck und Andreas von Weizsäcker aus dem Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds zu sehen.

Ruthenbecks Arbeit „Weißer Papierhaufen“ (1978/79) besteht aus 600 einzelnen Blatt Papier und wird für jede Ausstellungspräsentation vom Archivteam neu aufgebaut. Das erfordert Handarbeit und Muskelkraft: Noch vor seinem Tod hat Reiner Ruthenbeck dem Künstler:innenarchiv eine detaillierte Aufbauanweisung hinterlassen, die Installationsmaße sowie Größe und Grammatur der Bögen ebenso beinhaltet wie eine Anleitung zum richtigen „Papierknüllen“.

Die Arbeiten „Ohne Titel (Staubsauger)“ (1991) und „Chor“ (1992) von Andreas von Weizsäcker sind aus Büttenpapier gefertigt und stehen für zwei Themenbereiche, die charakteristisch für den Künstler sind: die fragile Nachbildung von alltäglichen Gegenständen und von klassischen Monumenten aus dem öffentlichen Raum. 

Von Reiner Ruthenbeck (1937-2016) erhielt die Stiftung Kunstfonds 2012 einen ersten Vorlass mit Arbeiten aus allen Phasen seines bildhauerischen Schaffens. 2019 wurde das Konvolut um weitere Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien und Archivalien ergänzt. Von Andreas von Weizsäcker (1956-2008) befinden sich seit 2016 neben zentralen Skulpturen Zeichnungen, Druckgrafiken, Skizzenbücher und Archivalien im Künstler:innenarchiv.

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