Masterprojekt zu Reiner Ruthenbeck
Ausführlich gab Reiner Ruthenbeck (1937-2016) in Gesprächen Auskunft zu seinen Werkphasen. Seine Äußerungen erlauben einen fundierten Überblick über sein Schaffen, seine Konzepte und Ideen, die das Künstlerarchiv der Stiftung Kunstfonds zusammen mit Ruthenbecks Werknachlass bewahrt und öffentlich hält. Im Interview zur 2015 im Archiv in Kooperation mit dem CICS der TH Köln entstandenen Masterbarbeit formulierte er auch die materiellen Vorgaben für seine in den 1970er Jahren geschaffenen roten Stoffarbeiten für den Fall einer notwendigen Restaurierung.
Die Farbe Dunkelrot definierte er anhand von Pantone Farbnummern. Für die zu verwendenden Textilien gab er ein möglichst strukturarmes Baumwollgewebe vor, das in Form und Größe sowie in der Gestaltung der von ihm angefertigten Nähte so exakt wie möglich der Originalvorlage entsprechen muss.
Diese Ideen des Künstlers werden aktuell zur Bewahrung seines ursprünglichen Werkkonzepts im Rahmen eines CICS-Masterprojekts an der TH Köln umgesetzt. Lisa-Maria Schaaf fertigt den stark verblichenen Original-Stoff des Werks „Großes Rotes Tuch mit Spannrahmen“, 1976 aus der Sammlung des FRAC de Bourgogne nach den Vorgaben des Künstlers im Archiv als Ausstellungskopie neu an.
Das originale Tuch aus der französischen Sammlung weist 43 Jahre nach der Fertigstellung durch Ruthenbeck zahlreiche Veränderungen auf. Neben kleinen Verletzungen in der Gewebeoberfläche zeigt sich vor allem die Farbigkeit des „roten“ Tuches stark verändert. Dem natürlichen Alterungs- bzw. Ausbleichverhalten von Farbstoffen folgend, zeigt sich auch diese textile Komponente stark „verschossen“. Demnach entspricht die heute sichtbare Farbigkeit des „roten Tuches“ nicht mehr dem Originalen Farbton, ebenso wenig wie der 2015 festgelegten Präferenzfarbe des Künstlers.
Lisa-Maria Schaaf hat nach den Vorgaben des Künstlers und im Kontakt mit zahlreichen Herstellern in einer europaweiten Suche einen neuen Stoff gefunden, der in Farbe, Struktur und Größe den Ideen des Künstlers entspricht. Durch Anfertigung einer - als solche auch gekennzeichneten - Kopie mit möglichst identischer Größe und Nahtgestaltung soll die Wiederherstellung der Ausstellbarkeit des Werks im Sinne von Ruthenbecks künstlerischem Konzept umgesetzt werden.
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