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Ludger Gerdes-Ausstellung in der Stadthausgalerie Münster

Ludger Gerdes, Ohne Titel, 1981-82, Öl auf Leinwand, 116 x 140 cm
Ludger Gerdes, Ohne Titel, 1981-82, Öl auf Leinwand, 116 x 140 cm

Anlässlich des 70 Geburtstags, den der 2008 verstorbene Künstler dieses Jahr begehen würde, zeigt die Ausstellung „Synkategoremata“ einen Einblick in Ludger Gerdes vielfältiges Schaffen. Das Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds stellt hierfür über 60 Werke zur Verfügung, darunter Gemälde, Fotografien, Objekte und zahlreiche Aquarelle aus der Serie „Synkategoremata“ aus dem Jahr 1985, die der Ausstellung ihren Titel verleiht.

Es ist erst die zweite Ausstellung, die die Kunsthalle Münster in der wiedereröffneten Stadthausgalerie präsentiert. Den Ausgangspunkt bildet die Arbeit „Ein Schiff für Münster“ von 1987, das Ludger Gerdes im Rahmen der Skulptur Projekte realisierte und das nach wie vor in Münster steht. Gezeigt werden darüber hinaus insgesamt sechs Werkgruppen aus den Jahren 1981 bis 1996.

Als vielseitiger Praktiker war  Ludger Gerdes (1954-2008) als Maler, Bildhauer und Fotograf, aber auch als Schriftsteller und Theoretiker aktiv. In ästhetischen und philosophischen Untersuchungen beschäftigte er sich mit der Möglichkeit, eine künstlerische Autonomie im öffentlichen Raum zu entwickeln.

Ludger Gerdes begann sein Studium an der Kunstakademie Münster und wechselte wenige Jahre später zu Gerhard Richter an die Kunstakademie Düsseldorf. Dort arbeitete er mit Künstlern wie Thomas Schütte, Reinhard Mucha und Harald Klingelhöller, die ein gemeinsames Interesse an Skulptur, Architektur und Modellbau verband. Für die Gruppe, die sich selbst „Modellbauer“ nannten, verfasste Gerdes zahlreiche Schriften und war somit maßgeblich an deren intellektuellen Ausrichtung beteiligt. Bekannt wurde er insbesondere für zahlreiche städtebauliche Interventionen und Wortskulpturen, wie sein „Schiff für Münster“ oder die Neonskulptur „ICHS“ im Garten des Haus Lange Haus Esters des Krefelder Museums. Darüber hinaus dokumentierte er in seiner Fotoserie „Platzgestaltung“ Elemente im urbanen Raum.

Ludger Gerdes erhielt 1983 ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds. Er war mit seinen Kunstwerken in zahlreichen Ausstellungen vertreten und wurde u.a. mit dem Ars-Viva-Förderpreis des Kulturkreises im BDI und mit dem Sprengel Preis für bildende Kunst Hannover ausgezeichnet. Er lehrte an der Frankfurter Städelschule, der HFG Karlsruhe und der Muthesius-Hochschule Kiel.

Sein künstlerischer Nachlass befindet sich seit 2010 im Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds. Einen ersten Einblick in den Werkbestand von Ludger Gerdes bietet unsere Online-Datenbank.

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