Leihgaben von Ludger Gerdes in Bremen zu sehen
„Sehnsucht nach Gemeinschaft“ nannte der Künstler Ludger Gerdes (1954-2008) eine Zeichnung. Sie entstand, wie die weithin leuchtende Neoninstallation „NIE“ von 1990, unter dem Eindruck der Wendezeit und wurde 1993 zusammen mit seinen Wortskulpturen „Angst“, „Ohne“ und „Ichs“ unter dem Leitmotiv „Wie macht man wir?“ ausgestellt.
Alle Begriffe passten damals wie heute zur Suche nach sinnvollen Formen gelebter Gemeinschaft. Fragen nach dem Vorhandensein und der Notwendigkeit von Gemeinschaft stellen sich in vielen Werken von Ludger Gerdes, die nun in einer großen Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani in Bremen gezeigt werden. Der Künstler beschrieb eine der wesentlichen Aufgaben von Kunst damit, urbanen Raum zu gestalten, um Anreize für öffentliche Kommunikation zu schaffen.
In diesem Sinne entwarf er 2001 auf Einladung der Stadt Bremen eine skulpturale Gestaltung für die Fläche unterhalb der Stephanikirche an der Weseruferpromenade. Die Entwurfsunterlagen aus dem Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds werden als Leihgaben gezeigt. In Installationen, Malerei und Zeichnungen des Künstlers werden Komplexität und Vielfalt seines Werkes deutlich. Stets zeigte er sich offen im Umgang mit einzelnen Medien: er verband die Kunst mit der Architektur und bewegte sich thematisch zwischen kunsthistorischen Rückgriffen und utopischen Entwürfen sowie zwischen ausgeführter Kreativität und theoretischem Diskus, um seine Werke zu Kommunikationsanlässen für den Betrachter werden zu lassen.
Ob sie in den kommenden Wochen der Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani diskutiert werden dürfen, können, sollen, wollen oder müssen, bleibt offen.
Wiederentdeckung nach über 50 Jahren: Das Künstler:innenarchiv widmet Renate Weh eine Einzelausstellung.
Renate Weh (*1938) machte sich in den 1960er und 1970er Jahren einen Namen als Aktionskünstlerin, insbesondere in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Sie zog sich jedoch Mitte der 1970er Jahre aus der Kunstszene zurück, verstaute ihre Kunst…
Von Abstraktion bis Fotorealismus: Die Malerei von Peter Vogt
Im März 2024 wäre der Maler Peter Vogt 80 Jahre alt geworden. Der in Prag geborene Künstler verstarb 2013 in München, wo er seit seinem Studium an der Kunstakademie Ende der 1960er Jahren lebte und arbeitete. Sein künstlerischer…
Farbintensive und ausdrucksstarke Kunst: 100 Jahre Martin Engelman
Ende Februar wäre der niederländische Grafiker und Maler 100 Jahre alt geworden. Arbeiten aus allen Schaffensphasen Engelmans werden seit 2016 vom Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds betreut. Der Künstler war von den späten…