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Leihgaben von Ludger Gerdes in Bremen zu sehen

Ludger Gerdes, Sehnsucht nach Gemeinschaft, 1993, Aquarell und Tusche auf Papier, 24 x 32 cm, Foto: Stiftung Kunstfonds, © VG Bild-Kunst, Bonn
Ludger Gerdes, Sehnsucht nach Gemeinschaft, 1993, Aquarell und Tusche auf Papier, 24 x 32 cm, Foto: Stiftung Kunstfonds, © VG Bild-Kunst, Bonn

Leihgabe zur Ausstellung „Ludger Gerdes - Sehnsucht nach Gemeinschaft“, Kulturkirche St. Stephani Bremen 9.8. – 10.11.2019

„Sehnsucht nach Gemeinschaft“ nannte der Künstler Ludger Gerdes (1954-2008) eine Zeichnung. Sie entstand, wie die weithin leuchtende Neoninstallation „NIE“ von 1990, unter dem Eindruck der Wendezeit und wurde 1993 zusammen mit seinen Wortskulpturen „Angst“, „Ohne“ und „Ichs“ unter dem Leitmotiv „Wie macht man wir?“ ausgestellt.

Alle Begriffe passten damals wie heute zur Suche nach sinnvollen Formen gelebter Gemeinschaft. Fragen nach dem Vorhandensein und der Notwendigkeit von Gemeinschaft stellen sich in vielen Werken von Ludger Gerdes, die nun in einer großen Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani in Bremen gezeigt werden. Der Künstler beschrieb eine der wesentlichen Aufgaben von Kunst damit, urbanen Raum zu gestalten, um Anreize für öffentliche Kommunikation zu schaffen.

In diesem Sinne entwarf er 2001 auf Einladung der Stadt Bremen eine skulpturale Gestaltung für die Fläche unterhalb der Stephanikirche an der Weseruferpromenade. Die Entwurfsunterlagen aus dem Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds werden als Leihgaben gezeigt. In Installationen, Malerei und Zeichnungen des Künstlers werden Komplexität und Vielfalt seines Werkes deutlich. Stets zeigte er sich offen im Umgang mit einzelnen Medien: er verband die Kunst mit der Architektur und bewegte sich thematisch zwischen kunsthistorischen Rückgriffen und utopischen Entwürfen sowie zwischen ausgeführter Kreativität und theoretischem Diskus, um seine Werke zu Kommunikationsanlässen für den Betrachter werden zu lassen.

Ob sie in den kommenden Wochen der Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani diskutiert werden dürfen, können, sollen, wollen oder müssen, bleibt offen.

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