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Abstrakte Malerei und Grafik: Die Kunst von Eduard Franoszek

Eduard Franoszek auf der Fähre nach Radegast, ca. 1989, Foto: FRANEK
Eduard Franoszek auf der Fähre nach Radegast, ca. 1989, Foto: FRANEK

Im Juni 2025 wäre Eduard Franoszek 90 Jahre alt geworden. Der 1935 in Neudorf bei Kattowitz in Polen geborene Künstler verstarb 1995 in Berlin, wo er seit seinem Studium Ende der 1950er Jahre an der Hochschule für Bildende Künste, heute die Universität der Künste, lebte und arbeitete. Ein großer Teil seines künstlerischen Nachlasses wird seit 2010 im Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds betreut.

Eduard Franoszek studierte in einem vom Informel geprägten Umfeld und seine ersten Werke lassen sich dieser Kunstrichtung zuordnen. Er setzte jedoch schnell eigene künstlerische Akzente und experimentierte in seiner Malerei u.a. mit figürlichen Elementen. Ab den 1970er Jahren beschäftigte sich Franoszek intensiv mit unterschiedlichen Drucktechniken wie dem Gummidruck oder der Heliogravur. Zu seinen zentralen Motiven zählen Haushaltsgegenstände, Wasserstellen, Puppen, Schuhe und Körperöffnungen. Die Reduzierung auf wenige Motive ist typisch für Franoszeks Werk.

Eduard Franoszek war 1964 Mitbegründer der Künstlergruppe "Großgörschen 35", eine der ersten Produzentengalerien in Deutschland, die zum Vorbild für viele von Künstler:innen selbstorganisierten Ausstellungsräumen wurde. 1975 wurde er an die heutige Universität der Künste Berlin berufen und lehrte dort als Professor für Druckgrafik und Reprotechnik.

Im Künstler:innenarchiv befinden sich vorwiegend Gemälde und Grafiken Franoszeks aus den 1960er bis 1980er Jahren. Eine weitere Zustiftung von über 30 Grafiken und Farbradierungen sowie von Ephemera wie Ausstellungskatalogen, Skizzenbüchern, Forschungsunterlagen zu Drucktechniken und Fotos erfolgte 2023. Erste Einblicke in den Objektbestand des Nachlasses erhalten Sie in unserer Online-Datenbank.

 

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